- Montaña-Indianer
- Montaña-Indianer[mɔn'taɲa-], die Indianer in der Montãna von Ecuador und Peru und im unmittelbar östlich vorgelagerten Tiefland sowie in den Yungas Boliviens und ihrem östlichen Vorland. Sie stehen kulturell den Amazonasindianern und bolivianischen Waldlandindianern nahe, haben aber auch starke Einflüsse aus dem Andenhochland empfangen. Ihre wirtschaftliche Grundlage ist wie im Amazonasbecken der Brandrodungsfeldbau, Hauptnahrungsmittel der Maniok. Die Sozialordnung ist durch starke Zersplitterung gekennzeichnet, oft gibt es keine politische traditionelle Einheit über die Kernfamilie hinaus. Kriege, zum Teil auch Kopfjagd, waren früher häufig. Im religiösen Bereich spielen Rauschdrogen eine besondere Rolle. Die Montaña-Indianer hatten schon früh Kontakt mit Weißen, konnten aber ihre politische Unabhängigkeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erhalten. Heute äußert sich ihr gewachsenes Selbstbewusstsein im Aufbau politischer Föderationen (z. B. bei den Jívaro) und genossenschatlicher Zusammenschlüsse sowie in Demonstrationen für indianische Gleichberechtigung und garantierte Landrechte.
Universal-Lexikon. 2012.